Im Trentino Garda befindet sich das nördlichste Olivenanbaugebiet der Welt – Offene Ölmühlen und Expertentipps von Olivenölverkosterin

Rund 1.500 Tonnen Oliven werden jährlich von Ende Oktober bis Mitte November in der Region Garda, dem nördlichsten Olivenanbaugebiet der Welt für traditionell hergestelltes Olivenöl extra vergine, geerntet. Daraus entstehen etwa 250 Tonnen Öl, extra vergine, das flüssige Gold Trentinos. Olivenölverkosterin und Kennerin Michaela Bogner gibt Einblicke in die Vorzüge von hochwertigem Olivenöl.

5 Fragen an Michaela Bogner

Frau Bogner gesunde, bewusste Ernährung ist im Trend. Dazu gehört auch ein gutes Olivenöl, woran erkenne ich ein qualitativ hochwertiges Öl?

Spitzenqualität erkennen Sie am Geruch und Geschmack eines Öls. Je nach Sorte variieren sie stark. Ein gutes Olivenöl riecht frisch z.B. nach gemähtem Gras, nach Kräutern oder nach Mandeln oder Strauchtomaten. Geschmacklich entwickeln sich Bitternoten im Mund und eine pfeffrige Schärfe im Hals. Je höher der Anteil an Polyphenolen, desto bitterer und schärfer.

Polyphenole, dabei handelt es sich um Pflanzenstoffe, die antioxidativ wirken und gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Welche sind das?

Polyphenole beugen Zellschäden und Entzündungen im Körper vor, die zu Krankheiten führen können. Je mehr Polyphenole in einem Öl, desto gesünder. Hochqualitative Produzentenöle können bis zu 800 mg/kg Polyphenole enthalten; raffiniertes Olivenöl hingegen so gut wie gar keine. Auch ein hoher Gehalt an Ölsäure hilft der Gesundheit. Er senkt den Blutdruck, verringert Verklumpungen und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren liegt bei Olivenöl durchschnittlich bei 70 Prozent.

Ein halber Liter qualitativ hochwertiges Öl kostet mindestens 20 Euro. Wie kommt es zu diesem Preis?

Allein die Produktionskosten liegen zwischen zehn und 30 Euro. Die Produzenten verwenden ausschließlich gesunde Oliven, die möglichst schonend direkt vom Baum und nie vom Boden geerntet werden. Direkt am Tag der Ernte verarbeiten sie diese in modernen Ölmühlen zu köstlichem Öl. Am Ende filtrieren sie es und lagern es so, dass es vor Licht, Wärme und Sauerstoff geschützt ist. Es steckt wirklich viel Arbeit in Spitzenölen.

Was muss ich beim Kauf eines hochwertigen Olivenöls beachten?

Das Etikett der Olivenölfalsche ist wenig aussagekräftig, denn fast alle im Handel erhältlichen Olivenöle sind als nativ extra deklariert. Dabei gibt es große Unterschiede. Daher sollte man Spitzenöle von Qualitätsproduzenten aus dem aktuellen Erntejahr beim Fachhändler kaufen. Filtrierte Öle halten die Frische und Qualität besser als ungefilterte Öle. Und auch der Preis ist ein Indiz: er liegt bei mindestens 20 Euro pro 500 ml Öl.

Welche besonderen Charakteristika haben die Olivenöle aus dem Trentino?

Die autochthone Olivensorte vom nördlichen Gardasee ist die Casaliva-Olive. Sie hat ein dominierendes Aroma nach frisch geschnittenem Gras und grüner Mandel mit Nebenaromen von Artischocke. Daraus wird ein pflanzlich-grünes Olivenöl mit einer harmonischen Balance aus leichter bis mittelintensiver Schärfe und Bitternoten gewonnen. Es passt wunderbar zu Fischgerichten vom Gardasee oder der regionalen Spezialität Carne Salada (Salzfleisch).

Frantoi Aperti (Geöffnete Ölmühlen) – eine besondere Veranstaltung

Zahlreiche Betriebe, darunter Agraria Riva del Garda, Maso Botes, Oliocru, Madonna delle Vittorie und Frantoio Ivo Bertamini, empfangen in den Herbstmonaten Besucher, um ihnen Olivenernte und -pressung näher zu bringen. Einmal im Jahr, diesmal vom 2. bis 3. November, laden ausgewählte Ölmühlen zudem zu einem Tag der offenen Tür, den „Frantoi Aperti“, ein. Das Ziel: Lernen, sich austauschen, riechen, aber vor allem das native Olivenöl extra aus der Region Garda Trentino durch geführte Besichtigungen und sensorische Touren probieren. Lokale Restaurants begleiten zudem die Ernte mit thematischen Gerichten und entsprechenden Menüs.

Bild:©Garda Dolomiti AG

Quelle:Trentino c/o Global Communication Experts GmbH

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